Risiken, Renditen & was wirklich hinter 6 % steckt – Bondora CEO im Talk

CEO Pärtel Tomberg, und unsere Fragen im Bondora Interview

Wie immer, zehn knackige Fragen, die in maximal einer Minute zu beantworten sind, haben wir an Pärtel Tomberg CEO von Bondora, gestellt. Aber wie ihr euch denken könnt, gab es einiges an Nachfragen, die er zusätzlich beantworten durfte.

Wir haben die Antworten vollständig im Podcast eingebettet, hier ein Auszug der Fragen und der Antworten. Nur im Podcast gibt es die ganzen Antworten und unsere Interpretation:

1. Wird Bondora noch in weitere Länder expandieren?
   Bondora plant, bis Ende des Jahres in sieben Ländern aktiv zu sein. Aktuell gibt es Portfolios in vier Ländern, Dänemark ist neu dabei, Litauen steht kurz vor dem Start.
   • Litauen ist online, aber es gibt dort noch keine Kredite?
     Die Lizenzen sind vorhanden, die Kreditvergabe startet bald. Bondora geht bei neuen Märkten schrittweise und vorsichtig vor.
2. Monefit und andere Plattformen bieten Vaults an, wo Gelder länger gebunden sind für mehr Rendite. Kommt so etwas auch bei Go & Grow?
   Nein, Bondora will keine Produkte mit Kapitalbindung anbieten. Go & Grow soll liquide bleiben, das ist das zentrale Alleinstellungsmerkmal.
   • Ist Liquidität das alleinige Merkmal oder gibt es noch mehr?
     Exklusiv im Podacast anhören.
3. Es wird immer wieder infrage gestellt, dass euer Kreditportfolio profitabel ist. War das der Grund für die Entfernung der alten, umfangreichen Statistiken?
   Bondora arbeitet an einer neuen Statistikseite, um mehr Transparenz zu schaffen. Die alte war veraltet und entsprach nicht mehr den Anforderungen, fehlende Informationen werden künftig ergänzt.
   • Warum gibt es diese Diskussionen rund um das Kreditportfolio seit Jahren? Sind das Verschwörungstheorien?
     Für Pärtels Antwort einfach den Podcast hören.
4. Ein gängiges Argument unter P2P-Investoren: 6 % Rendite für 100 % Risiko ist zu wenig – andere Plattformen werden bevorzugt. Was entgegnest du?
   Pärtel widerspricht dem "100 % Risiko". Bondora arbeitet mit datengetriebenen Risikomodellen, breiter Diversifikation und bewährtem Risikomanagement. In 17 Jahren hätten nur sehr wenige Anleger Verluste gemacht.
   • Wer hat verloren? Die mit den alten Tools?
     Mit Go & Grow hat kein Investor je Geld verloren. Nur vereinzelte Anleger der alten Produkte hätten Verluste gemacht.
   • Insolvenzrisiko: Kann Bondora pleitegehen und was passiert dann mit den Krediten der Investoren?
     Im Insolvenzfall sind die Kreditportfolios rechtlich vom Unternehmen getrennt, ein externer Service würde die Kredite verwalten. Das Eigentum bleibt bei den Anlegern.
5. Mit Go&Grow investieren wir ja abstrakt gesehen in die Firma Bondora und nicht mehr direkt in Kredite. Sollten uns daher nicht eher die Firmenkennzahlen interessieren?
   Pärtel betont, dass bei Go & Grow das zugrunde liegende Kreditportfolio das Relevante ist. Ohne das Portfolio wäre Bondora wirtschaftlich wertlos.
6. Warum haltet ihr die 6 % für konkurrenzfähig, wenn andere Plattformen aktuell höhere Zinsen bieten – bei ähnlicher Liquidität?
   Go & Grow ist als Gesamtpaket zu sehen – 6 % Rendite gelten als attraktiv und stabil, kombiniert mit sofortiger Liquidität, Einfachheit und steuerlichen Vorteilen.
   • In der Vergangenheit wurde euer IRR besser, jetzt liegt sie bei 15 %. War dieser Schritt wirtschaftlich notwendig? Hättet ihr nicht alle auf 6,75 % heben können?
     Die internen Risiken sinken sogar weiter durch bessere Risikomodelle und Portfolioqualität – der Puffer wächst also. Mehr im Podcast!
   • Verzeichnet ihr wegen gesunkener Zinsen Abflüsse bei Go & Grow?
     Auch das nur im Podcast!
   • Vergleicht ihr euch mit anderen Plattformen?
     Bondora sieht sich eher im Wettbewerb zu Bankeinlagen als zu anderen P2P-Plattformen – Zielgruppe sind weniger Hardcore-P2P-Investoren.
7. Wann kommt die Banklizenz und was wird sich dadurch ändern?
   Bondora arbeitet an einer pan-europäischen Banklizenz für mehr Vertrauen und Stabilität. Das soll die Expansion erleichtern und neue Produkte ermöglichen.
   • Werden neue Produkte kommen, z.B. eine Bondora Kreditkarte?
     Zu neuen Produkten äußert sich Pärtel nur vage – erst wenn alles fertig ist. Wie er zu einer physischen Kreditkarte steht, erklärt er uns im Podcast recht deutlich!
   • Können Investoren dann auch mit einer Einlagensicherung rechnen wie bei Banken?
     • 100k oder 20k Einlagensicherung was nun?
       Bei Einlagenprodukten greift künftig der Einlagenschutz wie bei deutschen Banken (100k), abhängig von der Lizenz.
8. Wann gibt es ein komplettes Facelift der Plattform und wie sieht das neue Interface aus?
   Ein vollständiges Redesign kommt in 6–9 Monaten: maximal einfach, im Kern zwei Buttons („Geld einzahlen“ & „auszahlen“). Mobil und Desktop werden gleich intuitiv bedienbar.
   • Wird es weiterhin möglich sein, verschiedene Sparziele zu definieren (Auto, Urlaub, Kind)?
     Ja, aber künftig maximal drei Ziele pro Nutzer – laut Analyse reichen diese für 99 % der Kunden.
   • Wird es ein Loyalty-Programm geben für langjährige oder große Kunden? Sind Kinderkonten geplant?
     Loyalty-Programme wurden diskutiert, sind aber erst ab 2026 geplant – ebenso Kinderkonten. Zuerst liegt der Fokus auf UX und technischer Basis; Kinderkonten stehen aber definitiv auf der Roadmap.
9. Im letzten Blog fällt auf: Das Portfolio ist konservativer geworden (AA-C). Habt ihr eure Strategie bewusst angepasst?
   Bondora hat seine Strategie gezielt angepasst: Das Portfolio ist nun konservativer aufgestellt (mehr AA-C Kredite) – das dient der Stabilität und unterstützt den Weg zur Banklizenz.
10. Wie stellt ihr beim Wachstum die Nachhaltigkeit des Kreditportfolios sicher – besonders in Krisenzeiten?
    Nachhaltiges Wachstum hat Priorität: breite Streuung über viele Kredite & Länder sowie konservative Risikosegmente. Expansion erfolgt kontrolliert mit Limits und monatlicher Portfolioanalyse; bei Problemen wird zurückgefahren oder pausiert.
11. Pärtels Top 3 Investmentplattformen oder -produkte außerhalb von Bondora
    Pärtel ist ausschließlich in Go & Grow und Bondora investiert (auch als Anteilseigner). Nur eine Immobilie für den Eigenbedarf kommt dazu – keine weiteren Investments.
    • Wann kann man direkt in Bondora investieren (IPO/Börsengang)?
      Erst bei einem möglichen Börsengang wird das möglich; konkrete Pläne nennt er nicht.
    • Wie sieht der Notfallplan aus, falls extreme geopolitische Risiken eintreten (z.B. Krieg)?
      Für Extremszenarien gibt es Notfallpläne - Details im Podcast!
    • Was wäre, wenn Russland das Baltikum überfällt?
      Was Pärtel dazu noch zu sagen hat, gibt es nur im Podcast!

Alle Antworten von Pärtel Tomberg gibt es im Podcast und unsere aktuellen Bondora Investment Erfahrung, Strategie und Einschätzung dürfen natürlich auch nicht fehlen